Eigentlich kann es nur der Friseur wissen
Denn dieser sollte schon wissen, ob die Inhaltsstoffe in den verwendeten Mitteln gefährlich für eine Schwangerschaft sind. Dazu gibt es dann auch eine Stellungnahme des Zentralverbandes des Deutschen Friseurhandwerks:
Die Inhaltsstoffe von Haarfärbemitteln und Dauerwellflüssigkeit stellen keine gesundheitliche Gefährdung für eine werdende Mutter und/oder das ungeborene Kind dar. Zudem sind Haarfärbemittel und Dauerwellflüssigkeiten nach der Kosmetikverordnung nach vorausgegangener strenger wissenschaftlicher Evaluierung durch das wissenschaftliche Komitee in Brüssel und das BG bzw. BGVV ausdrücklich zugelassen worden. Aus den vorgelegten Studien zur Embryotoxizität haben sich keinerlei Hinweise auf irgendwelche fruchtschädigende Wirkungen ergeben.”
Die Substanzen sind auch arbeitsmedizinisch untersucht worden, da es ja auch schwangere Friseurinnen gibt, die dann ggf. entsprechend geschützt werden müssten. Die verwendeten Substanzen wurden jedoch diesbezüglich in der Gefahrenstoffverordnung als unbedenklich eingestuft.
Der Industrieverband Körperpflege und Waschmittel e.V. gibt an, dass auch bei intensiver Verwendung von Dauerwellenflüssigkeit und häufiger Haarfärbung der festgesetzte MAK-Wert in einem Friseursalon nicht erreicht wird (Studie «Ermittlung der Atemwegsbelastungen durch luftfremde Stoffe an Friseurarbeitsplätzen» vom Berufsgenossenschaftlichen Institut für Arbeitssicherheit (BIA, Bericht Nr.: 36/199920117))
Es besteht daher auch keine entsprechende Kennzeichnungspflicht für die verwendeten Substanzen
Ãrzte sind unentschieden
Möglicherweise aufgrund der Tatsache, dass sie die verwendeten Substanzen nicht kennen und weil man im Zweifel immer lieber zur Vorsicht rät, wird von den Frauenärzten meist von Dauerwellen und Haarefärben abgeraten. Dieser Rat ist jedoch wissenschaftlich nicht begründbar. Da in den ersten Schwangerschaftswochen die Embryonen sehr empfindlich sind und die Organbildung stattfindet, wird eher davon abgeraten, sich die Haare zu färben. Es wird jedoch kein definitives Verbot ausgesprochen, so dass die Entscheidung im Ermessen der werdenden Mutter liegt (oder in dem des Frauenarztes).
Andererseits gibt es auch keine verlässlichen Zahlen, die den Einfluss diese Substanzen in der sehr empfindlichen Frühschwangerschaft 100%ig ausschlieÃen, wenngleich sie auch sehr unwahrscheinlich zu sein scheinen. Die Haare zu tönen sollte aufgrund der verwendeten Substanzen keinen Einfluss auf den Schwangerschaftsverlauf haben.